In der Diskussion über die Abschaffung der Eigenmietwertsteuer überwogen die Argumente für ein Ja zu dieser Vorlage, weil es sich bei dieser Steuer um eine Abgabe handle auf ein real gar nicht vorhandenes Einkommen. Insbesondere für ältere Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer mit tiefen Renten führe dies sogar manchmal dazu, dass sie ihr Haus verkaufen müssten.
Als Gegenargument wurde ins Feld geführt, dass eine Abschaffung der Eigenmietwertsteuer zu Steuerausfällen von jährlich insgesamt rund 1,8 Milliarden Franken führen würde, was entweder durch Sparmassnahmen oder durch die Erhöhung anderer Steuern kompensiert werden müsste. Auch seien Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer in den vergangenen 15 Jahren gegenüber den Mieterinnen und Mietern klar im Vorteil gewesen, hätten in diesem Zeitraum doch Erstere wegen der tiefen Zinsen ihre Kosten halbieren können, während sich die Mieten verdoppelt hätten. Allgemein wurde festgestellt, dass das bestehende Steuersystem die tieferen Einkommen im Vergleich zu den höheren zu stark belaste. Dem könnte etwa durch die Einführung einer Kapitalgewinngewinnsteuer entgegengewirkt werden.
In der Diskussion über die Einführung einer elektronischen Identitätskarte überwogen die Argumente gegen diese Vorlage. Sie sei schlichtweg unnötig, meinte ein Diskussionsteilnehmer, und nichts als Zwängerei, nachdem die Einführung einer elektronischen ID bereits vor vier Jahren mit 64,4 Prozent Neinstimmen abgelehnt worden sei. Es handle sich zwar, im Gegensatz zur damaligen Vorlage, nicht um eine private, sondern um eine staatliche Lösung, tatsächlich sei aber angesichts der Fülle angesammelter Daten, die eine solche elektronische ID ermöglichen würde, eine klare Trennung zwischen einer staatlichen Infrastruktur und den Interessen der Privatwirtschaft gar nicht möglich. Auch stehe angesichts der global immer stärker fortschreitenden Digitalisierung ausser Frage, dass Personendaten nicht mehr staatlich geschützt werden könnten, sondern sich weitgehend unkontrolliert weltweit verbreiten würden. Im schlimmsten Falle, so eine Votantin, könnten die so gesammelten Daten dafür missbraucht werden, Kontroll- und Disziplinierungsinstrumente gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern aufzubauen, wie dies heute beispielsweise schon in Australien der Fall sei, wo Kundinnen und Kunden aus nicht bekannten Gründen, möglicherweise, weil sie persönliche Daten nicht bekannt geben, automatisch vom Kauf gewisser Produkte ausgeschlossen werden.
Zum Ende des Gesprächs meinte eine Teilnehmerin, es sei eigentlich erstaunlich, dass die Vorlage zur Abschaffung des Eigenmietwerts so hohe Wellen schlage, während über die Einführung einer elektronischen ID, welche viel weiterreichende Auswirkungen haben dürfte, kaum eine vergleichbare öffentliche Debatte stattfinde.