Wer bei einer grossen Schweizer Firma den Kundendienst anruft, dürfte eigentlich erwarten, dass das Anliegen in der Schweiz behandelt wird. Viele Unternehmen haben den Kundendienst aber längst ausgelagert. Vor allem in der Telekommunikationsbranche und im Bereich der Luftfahrt zeigt sich, dass Firmen mit Sitz in der Schweiz nicht nur auf Schweizer Kundendienste setzen. So etwa hat Sunrise Call-Centers in Deutschland, Kosovo Rumänien und der Türkei. Salt betreibt Call-Centers in Griechenland und Portugal. Die Hälfte der Anfragen an UPC Schweiz landen in Deutschland, Marokko, Rumänien und der Slowakei. Der Flughafen-Dienstleister Swissport hat die Gepäcksuche von Zürich nach Bukarest ausgelagert. Kundenanfragen an Easyjet Switzerland landen in Deutschland, Marokko, Polen und Südafrika.
Der kapitalistische Gewinnmaximierungswahn treibt allenthalben seine wildesten Blüten. Nicht zuletzt den Trend, alle Tätigkeiten, die sich an einem anderen Ort erledigen lassen, dorthin auszulagern, wo die Lohnkosten niedriger sind. Dies verhindern kann nur ein weltweiter Einheitslohn – damit die Preise, die Löhne und der Wert von Arbeit und Produkten über alle Grenzen hinweg identisch sind.