„Das Ansehen von Elektroautos leidet in der Schweiz“, titelt der „Tagesanzeiger“ vom 15. September 2025. Nur noch die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer nähmen E-Autos als positiv wahr. Vor einem Jahr hätte der Wert noch bei 60 Prozent gelegen. Der Branchenverbot Auto Schweiz sei alarmiert und mache sich Gedanken, wie man die Akzeptanz von Elektroautos erhöhen könnte.
Aber vielleicht wäre es an der Zeit, sich eine viel grundsätzlichere Frage zu stellen. Nämlich nicht nur, ob man mit Benzinautos oder mit E-Mobilen herumfahren sollte. Sondern, ob man überhaupt noch mit privaten Autos herumfahren sollte.
Wie Dinosaurier zu gross, zu fett, vom Aussterben bedroht: Eigentlich ist es nicht nur ein ökologischer, sondern auch ein ökonomischer Unsinn, zwei Tonnen Metall in Bewegung zu setzen, bloss um 80 Kilo Mensch von A nach B zu transportieren, vor allem, wenn man bedenkt, dass ein Privatauto durchschnittlich nur 50 Minuten pro Tag gebraucht wird und während der übrigen Zeit nutzlos herumsteht. Alle reden vom „Dichtestress“ durch eine ständig wachsende Bevölkerung, aber niemand spricht davon, dass schweizweit die Gesamtheit der für den Verkehr benützten Flächen bereits jene der von Häusern bebauten Fläche übersteigt. Zudem brauchen auch E-Mobile sowohl für die Herstellung wie auch für den Betrieb Unmengen an Rohstoffen und Energie. Und gar so umweltfreundlich ist wohl auch das E-Mobil nicht wirklich, wenn man bedenkt, dass zum Beispiel in Spanien zurzeit gerade riesige Wälder abgeholzt werden, bloss um das für die Akkus benötigte Lithium zu beschaffen.
Die Alternative wäre ein möglichst gut ausgebauter öffentlicher Verkehr, verstärkt durch ein bis in die äussersten Winkel des Landes verästeltes Taxinetz, womit sich das Privatauto bald einmal als überflüssig erweisen würde. Es wäre ein Segen für die Natur, für alle heute so sehr von Verkehrslärm geplagten Menschen, für die Förderung zwischenmenschlicher Begegnungen, für die Kinder, die wieder mehr Platz zum Spielen hätten, und nicht zuletzt für die von der zunehmenden Klimaerwärmung betroffenen zukünftigen Generationen.