Die Coop Gruppe steigerte 2018 den Gesamtumsatz um 5 Prozent auf 30,7 Milliarden Franken. Kräftig zugelegt hat insbesondere die Transgourmet-Gruppe. Die in zahlreichen europäischen Ländern im Grosshandel tätige Coop-Tochter steigerte ihren Nettoerlös um 6,9 Prozent auf 9,7 Milliarden Franken. Damit hat sie ihre Position als zweitgrösstes Unternehmen im europäischen Abhol- und Belieferungsgrosshandel weiter ausbauen können. Wachstum, so Joos Sutter, Vorsitzender Coop-Geschäftsleitung, sei nur noch im Ausland möglich, der inländische Markt sei gesättigt. Man prüfe deshalb nun den Eintritt in eine Reihe weiterer europäischer Länder.
Das unhinterfragte Dogma des kapitalistischen Wirtschaftssystems: Alles muss von Jahr zu Jahr wachsen. Dabei wird verschwiegen, das jedes Wachstum auf der einen Seite ein Schrumpfen auf der anderen zur Folge hat. So schön es für Coop ist, im ausländischen Grosshandel zu wachsen, so schmerzlich ist es für all jene Firmen, die bisher diesen Wirtschaftszweig bedienten und nun dem neuen Eindringling Platz machen müssen. Es ist eine Art Krieg in Friedenszeiten: Wer besser ausgerüstet ist und bessere Waffen hat, kann neues Gelände erobern – die Schwächeren und Kleineren bleiben auf der Strecke. In einem nichtkapitalistischen Wirtschaftssystem würden sich Firmen und Betriebe nicht konkurrenzieren und gegenseitig verdrängen. Alles wäre auf Gleichgewicht und Kooperation ausgerichtet und das verrückte Wachstumsdogma – das ohnehin früher oder später an eine natürliche Grenze stossen muss – gehörte endgültig der Vergangenheit an.