Und wieder eine Schwerverletzte auf der Intensivstation: Was braucht es noch, bis dieser Wahnsinn gestoppt wird?

Peter Sutter, 14. Dezember 2025

Und wieder liegt eine schwerverletzte Skirennfahrerin nach einem fürchterlichen Sturz auf der Intensivstation: Mit 112 Stundenkilometern knallt Michelle Gisin im Abfahrtstraining von St. Moritz am 11. Dezember ungebremst in die Fangnetze. Die Folge: gravierende Verletzungen am linken Knie, Riss des vorderen Kreuzbands sowie des Innenbands, komplexe Blessuren am rechten Handgelenk, mehrere Brüche der Halswirbelsäule – ein Wunder, dass die 32Jährige nicht zeitlebens gelähmt sein wird.

2012 erleidet die 19jährige türkische Skirennfahrerin Asli Nemutlu auf einer Trainingsfahrt einen tödlichen Genickbruch. Im gleichen Jahr stürzt der kanadische Freestyle-Skier Nick Zoricic beim Zielsprung so schwer, dass er kurz darauf einem Schädel-Hirntrauma erliegt. 2024 stirbt die 19jährige Matilde Lorenzi nach dem Sturz während eines Abfahrtstrainings. Das sind nur drei von insgesamt elf Todesfällen im Verlaufe der letzten 25 Jahre. Dazu kommen unzählige Schwerverletzte, jahrelange Leidens- und Schmerzensgeschichten, zahllose irreparable Beeinträchtigungen und lebenslange Lähmungen.

Was braucht es noch, bis diesem Wahnsinn ein Ende gesetzt wird? Oder ist die Lobby der Profiteure, die unsichtbar im Hintergrund eines ausser Rand und Band geratenen Skizirkus agieren, so mächtig, dass all dies unbeschreibliche Leiden und die Gefahr lebensbedrohlicher Verletzungen bis hin zur Todesgefahr weiterhin bewusst in Kauf genommen werden?