Denen eine Stimme geben, die sonst nie im Rampenlicht stehen

 

Schweizer Fernsehen SRF1, 2. Februar 2021. Im „Club“ diskutieren eine Historikerin, eine ehemalige Bundesrätin, eine Nationalrätin, eine Unternehmerin und eine Hochschuldozentin zum Thema 50 Jahre Frauenstimmrecht. Es ist nicht der erste und wird wohl auch nicht der „letzte“ Club sein, in dem ausschliesslich Expertinnen, Fachpersonen, Menschen mit einem hohen Bildungsabschluss oder bekannte Persönlichkeiten zu Wort kommen. Dabei wäre doch gerade das Thema Frauenstimmrecht Anlass genug dazu gewesen, für einmal jenen Frauen eine Stimme zu geben, die sonst nie im Rampenlicht stehen und die den überwiegenden Teil jener Arbeit leisten, die typischerweise von Frauen verrichtet wird: Verkäuferinnen, Krankenpflegerinnen, Floristinnen, Kellnerinnen, Putzfrauen, Hausfrauen, Prostituierte, Näherinnen, Haushalthilfen, Kitaangestellte, Coiffeusen, Kosmetikerinnen, Bäckerinnen. Anstrengende, überaus anspruchsvolle und oft gefährliche Tätigkeiten, die dennoch meist schlecht bezahlt sind und wenig gesellschaftliche Wertschätzung geniessen, obwohl sie für das Funktionieren der gesamten Gesellschaft und Wirtschaft unentbehrlich sind und man keinen Tag auf sie verzichten könnte. In der „Club“-Sendung zum Thema Frauenstimmrecht wurde unter anderem ausgiebig über das Thema Quoten diskutiert: Ob es sinnvoll sei, zum Beispiel für politische Ämter oder Verwaltungsräte, einen fixen Frauenanteil vorzuschreiben. Wäre es nicht an der Zeit, auch für öffentliche Debatten und mediale Berichterstattung eine Quote einzuführen, mit der man garantieren könnte, dass die verschiedenen Gesellschaftsschichten angemessen vertreten wären?   

Berufliche Auszeiten als gesellschaftliches Grundrecht für alle

 

76 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer, so der „Tages-Anzeiger“ vom 2. Februar 2021, können in ihrem Job ihre Talente und Neigungen nicht genügend ausleben und wünschen sich eine mehrmonatige Auszeit – dies das Ergebnis einer von Martin J. Eppler, Professor für Kommunikationsmanagement an der HSG, durchgeführten Studie. Eppler schlägt vor, vermehrt wieder auf die eigene „innere Stimme“ zu hören, um möglichst viel von dem, was man sich schon als Kind erträumte, in die tägliche berufliche Arbeit einfliessen zu lassen. Als besonders positives Beispiel erwähnt Eppler einen Mitarbeiter von Goldman Sachs, der sich entschlossen hatte, ein Jahr in einem Kloster zu leben. Goldman Sachs hätte ihm den vollen Lohn als Beitrag an seine persönliche Weiterentwicklung gezahlt. Im Kloster hätte der Mann seine Freude am Lernen wiederentdeckt und anschliessend noch einen Master in Kinderpsychologie und Politologie erworben. Nun, worüber Eppler hier berichtet, ist wohl das, was sich unzählige andere auch erträumten. Doch nicht alle Menschen können bei Goldman Sachs arbeiten. Was ist mit einer Verkäuferin, einem Bauarbeiter, einer Krankenpflegerin, einem Fabrikarbeiter? Wünschten diese sich nicht auch gelegentlich eine Auszeit und die Gelegenheit, das zu verwirklichen, wovon sie als Kinder dereinst geträumt hatten? Und hätten sie eine solche Auszeit nicht mindestens so sehr verdient wie der Bankangestellte oder die Hochschulprofessorin, die sich dank ihres guten Lohnes eine Auszeit selbst dann leisten kann, wenn sie während dieser Zeit keinen Lohn bezieht? Eine Auszeit von zum Beispiel einem Jahr nach jeweils zehn Jahren beruflicher Tätigkeit sollte nicht davon abhängen, ob man das Glück oder das Pech hat, bei einer gutbetuchten Firma tätig zu sein oder bei einer, die immer hart ums Überleben kämpft. Eine solche Auszeit und die Chance, immer wieder einen Teil seiner Kindheitsträume zu verwirklichen, sollte ein gesellschaftlich verankertes Grundrecht für alle sein. Und ich bin überzeugt, dass sich das sogar finanziell lohnen würde, denn, wie auch Martin J. Eppler sagt: „Etwas zu tun, bei dem ich richtig enthusiastisch bin, hilft mir, meinen eigenen Wesenskern zu erkennen und meine Energien viel besser fliessen zu lassen.“ Es wäre ein Segen für alle…

Gedenkfeiern an den Holocaust – und was ist mit all den anderen Opfern unserer Geschichte?

 

Am 27. Januar 1945, heute vor 76 Jahren, wurde das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau von den Alliierten befreit. Aus diesem Anlass finden in verschiedenen Städten Gedenkfeiern statt und in politischen Reden werden die Schrecken des nationalsozialistischen Terrors, dem zwischen 1935 und 1945 rund sechs Millionen Jüdinnen und Juden zum Opfer gefallen sind, in Erinnerung gerufen. Auf dass sich ein solches Verbrechen nie mehr wiederholen möge und jener abgrundtiefe Rassenhass, der das Unvorstellbare überhaupt erst möglich machte, für immer der Vergangenheit angehören solle. Gedenkfeiern und Worte der Mahnung, die gerade in der heutigen Zeit von höchster Bedeutung und Dringlichkeit sind. Nur wer aus der Geschichte lernt, hat die Chance, es in Zukunft besser zu machen. Und doch haftet dem Blick auf die Schrecken des Holocausts etwas Einseitiges an. Ein Scheinwerferlicht, das sich auf eine ganz bestimmte Epoche der europäischen Geschichte richtet, gleichzeitig aber andere, ebenso schreckliche Episoden unserer Vergangenheit und Gegenwart im Dunklen lässt. Ich denke an den Sklavenhandel, an die zwangsweise Deportation von rund zwölf Millionen Afrikanern und Afrikanerinnen zwischen 1519 und 1867 nach Amerika, von denen rund 1,5 Millionen schon bei der Überfahrt ihr Leben verloren. Sklavinnen und Sklaven, deren Arbeitskraft erbarmungslos ausgebeutet wurde und von denen unzählige, wenn sie sich gegen ihre Herren zu wehren versuchten, zu Tode gefoltert wurden. Das sei kein Teil der europäischen Geschichte? Und ob! Niemand anders als europäische Handelshäuser waren die eigentlichen Organisatoren des Sklavengeschäfts und ganze Länder bauten ihren späteren Reichtum, der Europa schliesslich zum reichsten Kontinent der Welt gemacht hat, auf den Qualen, den Schmerzen und dem Blut jener zwölf Millionen Menschen auf. Wenn man für die Opfer des Holocausts Gedenkfeiern abhält, dann müsste man, wenn man der Geschichte gerecht werden will, zweifellos auch für die Opfer des afrikanisch-amerikanischen Sklavenhandels Gedenkfeiern abhalten. Ein Datum würde sich mit ein wenig gutem Willen bestimmt finden lassen. So könnte man zum Beispiel den 1. Januar 1803 feiern, den Tag, an dem das erste europäische Land, nämlich Dänemark, den Sklavenhandel verbot. Oder den Tag, an dem das letzte Sklavenschiff Afrika verliess. Oder den Tag, an dem das letzte europäische Handelshaus nicht mehr länger mit Sklavenhandel seine Geschäfte betrieb. Und weiter müsste man auch, ehrlicherweise, Gedenkfeiern abhalten für all jene Menschen, die in den vergangenen Jahrzehnten auf der Flucht nach Europa entweder auf dem Landweg oder im Mittelmeer ihr Leben verloren haben. Wiederum wird wohl der Einwand erhoben, dies hätte doch nichts mit Europa zu tun, sondern, wenn schon, mit den Ländern, aus denen die Flüchtlinge stammen. Doch wiederum ist dem zu entgegnen, dass auch dieses Problem sehr wohl und sehr direkt und sehr viel mit Europa zu tun hat. Denn dass die armen Länder arm sind und die reichen reich, ist kein Zufall, sondern die ganz logische Folge eines Wirtschaftssystems, das auf rücksichtsloser Profitmaximierung und der Ausbeutung der Armen durch die Reichen beruht. So haben jüngste Berechnungen der Entwicklungsorganisation Oxfam ergeben, dass die Industrieländer – allen voran Europa – im Handel mit den Entwicklungsländern 48 Mal mehr profitieren, als sie diesen Ländern in Form von Entwicklungshilfe wieder zurückgeben. Und auch hierfür würde sich, wenn man es wollte, zweifellos ein passendes Datum für eine Gedenkfeier finden lassen. Naheliegend wäre der 20. Juni, der Weltflüchtlingstag. Man könnte aber auch zum Beispiel den 29. Juni 2019 wählen. An diesem Tag fuhr die mutige Kapitänin Carol Rackete trotz eines Landeverbots mit ihrem Rettungsschiff und 40 Flüchtlingen in den Hafen von Lampedusa ein – eine Frau, die wohl eher als all jene Politiker und Politikerinnen, die sich mit tausend Ausreden gegen eine Aufnahme weiterer Flüchtlinge zur Wehr setzen, in die Geschichte eingehen wird. Und erst recht müsste man eine Gedenkfeier veranstalten für jene unzähligen Kinder in den Ländern des Südens, die noch vor dem Erreichen ihres fünften Lebensjahrs sterben, weil es ihnen an Nahrung, sauberem Trinkwasser oder Medikamenten fehlt – wiederum genau deshalb, weil die Güter weltweit so ungerecht verteilt sind und sich am einen so viel Luxus auftürmt, dass am anderen Ende schlicht und einfach nichts mehr übrig bleibt. Rund zehntausend Kinder täglich waren es schon vor der Coronapandemie, seither werden es wohl noch viele mehr sein. Das passendste Datum wäre hierfür wohl der 1. Juni, der Internationale Tag des Kindes. Freilich genügt es nicht, bloss Gedenkfeiern abzuhalten und dann wieder zur Tagesordnung überzugehen. Aber wenn man Gedenkfeiern für die Opfer des Sklavenhandels, für all die Flüchtlinge und ihre verzweifelte Hoffnung auf ein besseres Leben und für die namenlosen Kinder der Welt, die nicht einmal fünf Jahre alt werden dürfen, wenn man für sie alle auch so eindringliche Gedenkfeiern wie für die Opfer des Holocaust abhalten würde, dann würde sich in den Köpfen mit der Zeit vielleicht doch etwas ändern und die Einsicht würde wachsen, dass wir nicht nur derer gedenken sollten, die schon gestorben sind, sondern vor allem auch derer, die noch leben.  

 

„Nachhaltig“ – alle reden davon, doch was würde es wirklich bedeuten?

 

„Es ist Anfang 2021“, so WEF-Gründer Klaus Schwab im Tages-Anzeiger vom 25. Januar 2021, „viele erwarten, dass das ein besseres Jahr wird als das vergangene. Diese Chance müssen wir nutzen. Wir müssen einen höheren Grad an gesellschaftlicher Reife anstreben und eine solide Basis für das Wohlbefinden der Menschen und der Erde schaffen.“ Und auch der schweizerische Bundespräsident Guy Parmelin hat eine Botschaft für die Zukunft: „Wir müssen“, sagte er in einer Grussbotschaft an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des im Mai in Singapur stattfindenden WEF 2021, „über die Gegenwart hinausschauen. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssen sich entschlossen für ein nachhaltiges Wachstumsmodell entscheiden.“ Weder Klaus Schwab noch Guy Parmelin sind „linke“ oder „grüne“ Weltveränderer. Und doch läuft das, was sie sagen, auf nichts anderes hinaus als genau das: eine radikale, tiefgreifende Umkrempelung und letztlich das Ende des kapitalistischen Gesellschafts- und Wirtschaftssystems, ob ihnen das lieb ist oder nicht, ob sie es wahrhaben wollen oder nicht. Denn wenn Klaus Schwab einen „höheren Grad an gesellschaftlicher Reife“ fordert, so ist diese schlicht und einfach nicht zu haben in einem Wirtschaftssystem, das den Menschen in erster Linie auf seine Funktionen des Produzierens und Konsumierens reduziert. Und wenn er eine „solide Basis für das Wohlbefinden der Menschen“ postuliert, so ist auch eine solche nicht zu haben in einem Wirtschaftssystem, das auf gegenseitigem Konkurrenzkampf beruht, der dazu führt, dass die Menschen in immer kürzerer Zeit eine immer grössere Leistung erbringen müssen. Und wenn er „eine solide Basis für das Wohlbefinden der Erde“ verlangt, dann ist dies erst recht nicht zu verwirklichen in einem Wirtschaftssystem, das aufgrund seines immanenten Wachstumszwangs die natürlichen Ressourcen der Erde in immer schnellerem Tempo verbraucht und vernichtet. In sich zutiefst widersprüchlich ist auch die Forderung Guy Parmelins nach einem „nachhaltigen Wachstumsmodell“. Wie wenn es möglich wäre, die Wirtschaft weiter wachsen zu lassen und gleichzeitig die natürlichen Lebensgrundlagen auch für kommende Generationen zu sichern. Überhaupt, das Wort „nachhaltig“: Es gibt wohl keinen anderen Begriff, der in politischen Reden so häufig vorkommt, egal ob es sich um Aussagen von“linken“ oder „rechten“, „bürgerlichen“ oder „grünen“ Politikern und Politikerinnen handelt. Ob sich wohl jemand schon mal die Mühe genommen hat, diesen Begriff etwas genauer unter die Lupe zu nehmen? Seinen Ursprung hat das Wort „nachhaltig“ im Jahre 1713, als Hans Carl von Carlowitz, ein Oberhauptbergmann aus Sachsen, aufgrund einer drohenden Holzverknappung forderte, dass immer nur so viel Holz geschlagen werden dürfe, wie durch Aufforstung wieder nachwachsen könne. Was nichts anderes heisst, als dass nur schon allein das Wort „nachhaltig“ den Kapitalismus grundlegend in Frage stellt, da es schlicht und einfach nicht möglich ist, die Produktion von Gütern laufend wachsen zu lassen und gleichzeitig mit den Schätzen der Erde und der Natur so umzugehen, dass immer nur soviel verbraucht wird, wie wieder nachwachsen kann – man denke nur ans Erdöl, das über Millionen Jahre in der Erde „angewachsen“ ist und infolge der kapitalistischen Welteroberung innerhalb weniger Jahrzehnte verbraucht worden ist, bis schon bald nichts mehr davon übrig bleibt. Wenn Politiker und Politikerinnen hier und heute mit Begriffen wie „nachhaltig“, „zukunftsverträglich“, „Wohlbefinden“, „Gerechtigkeit“ und dergleichen um sich werfen, ohne gleichzeitig den Kapitalismus grundsätzlich in Frage zu stellen, dann unterliegen sie, bewusst oder unbewusst, einer gewaltigen Selbsttäuschung: All das, was sie fordern, ist nicht umsonst zu haben. Es hat einen Preis. Und der besteht in nichts Geringerem als dem Abschied vom kapitalistischen Wirtschaftssystem und dem Aufbau einer neuen, tatsächlich gerechten, menschenfreundlichen, nachhaltigen Wirtschaftsordnung und eines guten Lebens nicht nur für wenige Privilegierte, sondern für alle Menschen dieser Erde. 

Schwerer Sturz von Urs Kryenbühl in der Abfahrt von Kitzbühel: Die Interessen der Menschen und die Interessen des Geldes

 

Das Abfahrtsrennen von Kitzbühel gilt als eines der gefährlichsten. Das zeigte sich heute einmal mehr, als der Schweizer Skirennfahrer Urs Kryenbühl auf der Schanze kurz vor dem Ziel das Gleichgewicht verlor, mit einer Geschwindigkeit von 150 Stundenkilometern mit dem Kopf auf der pickelharten Piste aufschlug und regungslos im Zielraum liegen blieb, bevor er mit dem Helikopter hospitalisiert wurde. Unglaublich, aber wahr: Sowohl Beat Feuz wie auch Dominique Paris und sogar der unter seinen Kollegen als „Wildsau“ geltende Maxence Muzaton hatten die Rennleitung bereits nach dem am Vortag durchgeführten Training darauf hingewiesen, dass der Zielsprung zu gefährlich und daher nicht zu verantworten sei, Carlo Janka bezeichnete den Zielsprung sogar als „tickende Zeitbombe“ – offensichtlich ohne Erfolg. Es scheint ganz so, als ob die Einschaltquoten der Fernsehübertragungen und das Geschäft mit der Werbung einen höheren Stellenwert haben als die Gesundheit der Athleten. Wenn dann, sobald etwas Fürchterliches geschieht, ein Aufschrei des Entsetzens durch die Reihen der Verantwortlichen und des Publikums geht, dann ist das mehr als scheinheilig: Man baut die Piste so, dass sie Stürze förmlich provoziert, und gibt sich dann völlig überrascht, wenn tatsächlich genau das passiert, was man eigentlich hätte verhindern können. Doch nicht nur Skirennfahrer und Skifahrerinnen, sondern auch Motorradfahrer, Kunstturnerinnen, Leichtathleten, Schwimmerinnen und Tennisspieler bezahlen mit ihrer Gesundheit, manchmal sogar mit ihrem Leben, für jene Gewinne, die dann früher oder später in die Kassen von Sportorganisatoren, Veranstaltern, Fernsehanstalten und all jener Firmen fliessen, die dank diesem oder jenem Event ihre Profite erzielen. Damit fügt sich der Spitzensport nahtlos in die kapitalistische Kosten-Nutzen-Rechnung ein: So wie der Arbeiter am Fliessband und die Detailhandelsangestellte im Supermarkt sind auch die Spitzensportlerinnen und Spitzensportler nichts anderes als kleine Rädchen innerhalb einer grossen Maschine, die am Ende auf Teufel komm raus rentieren muss – mit welchen Opfern auch immer. Beat Feuz, Dominique Paris und Maxence Muzaton hätten sich eine andere Piste gewünscht – ihre Meinung zählte nicht. Auch die angehenden Kunstturnerinnen von Magglingen, welche brutalste Trainingsmethoden über sich ergehen lassen müssen, wurden wahrscheinlich nie gefragt, wie viele Trainingsstunden pro Tag sie zumutbar fänden. Und auch die Fahrer der Tour de France müssen sich über himmelhohe Berge quälen und sich auf glitschigem Kopfsteinpflaster der Gefahr von Stürzen aussetzen, ohne dass sie je dazu um ihre Meinung gebeten worden wären. Wie viele Stürze wie den heutigen von Urs Kryenbühl, wie viele kaputttrainierte Kunstturnerinnen, wie viele zerschundene Gelenke von Tennisspielerinnen und wie viele Massenkarambolagen von Radrennfahrern braucht es wohl noch, bis auch der Spitzensport wieder dorthin zurückkehrt, wo er einmal angefangen hatte: beim Wohlergehen und bei der Gesundheit der Menschen und, vor allem, bei ihrem Recht auf Selbstbestimmung: mit dem eigenen Körper nur das zu tun, was ihm guttut und sich nicht von äusseren Interessen, Profitzwecken und der Schaulust des Publikums instrumentalisieren zu lassen.  

Himmelschreiende Ungerechtigkeiten in der Coronakrise

 

Der „Tages-Anzeiger“ vom 21. Januar 2021 berichtet über die Zustände auf schweizerischen Baustellen. Der Termindruck sei enorm. Dazu komme die Angst vor einem Jobverlust. Um nicht negativ aufzufallen und aus Angst vor negativen Konsequenzen würden es viele Arbeiterinnen und Arbeiter vermeiden, sich krank zu melden. Die meisten würden erst dann zu arbeiten aufhören, wenn sie heimgeschickt würden. Auf der Baustelle selber sei der Schutz vor einer Ansteckung durch das Coronavirus kaum gewährleistet, die Einhaltung eines Abstands von 1,5 Metern sei je nach Art der Tätigkeit oft unmöglich. Dazu komme, dass es viel zu wenige Toiletten gäbe und die vorhandenen  meistens verdreckt seien – dies nicht zuletzt deshalb, weil sich angesichts der vielen Subunternehmen auf den Baustellen niemand für die Sanitäranlagen verantwortlich fühle. Prekär seien auch die Verhältnisse in den Baracken, wo die Arbeiterinnen und Arbeiter ihre Pausen verbringen und wo man, meist ohne Masken, dicht an dicht gedrängt sitze. Die Diskussion über Homeoffice erscheine den meisten Bauarbeiterinnen und Bauarbeitern wie aus einer anderen Welt, sie fühlten sich als Menschen zweiter Klasse und es gäbe für die ganze Schufterei kaum je ein Dankeschön. Was für eine himmelschreiende Ungerechtigkeit! Während ihre Chefs in gut geheizten Büros oder im Homeoffice arbeiten, sich mit Abstandhalten und Masken gut vor dem Virus schützen können und erst noch einen höheren Lohn einkassieren, schuften sich die Arbeiterinnen und Arbeiter auf den Baustellen buchstäblich fast zu Tode. Und doch gab es die Unterschiede zwischen Arm und Reich, zwischen „oben“ und „unten“, zwischen denen, die körperlich arbeiten, und denen, die verwalten, organisieren und besitzen, schon lange vor der Coronakrise, nur waren sie weniger sichtbar. Nun, angesichts der Pandemie mit all ihren Auswirkungen, treten sie schärfer zutage als je zuvor und erscheinen in viel grellerem Scheinwerferlicht: Oben jenes Viertel der reichsten Haushalte, die ihr Vermögen seit dem Beginn der Coronakrise sogar noch steigern konnten, unten das ärmste Viertel, das auf Erspartes zurückgreifen oder sich sogar verschulden musste, nur um einigermassen über die Runden zu kommen. Oben Rechtsanwälte, Firmenbosse, Ärztinnen und Lehrer, die kaum Angst haben müssen, ihren Job zu verlieren, unten Verkäuferinnen, Köche, Kellnerinnen und Theaterkünstler, deren Arbeitsplätze mehr und mehr gefährdet sind. Während gutbetuchte Eltern ihren Kindern beim Homeschooling beste Voraussetzungen und gute Unterstützung bieten können, verfügen weniger verdienende Eltern vielleicht nicht einmal über einen eigenen Computer, können ihren Kindern beim Zuhauselernen kaum die nötige Unterstützung geben und müssen mit der Angst leben, ihre Kinder würden den Anschluss an die schulische und berufliche Weiterbildung möglicherweise verpassen. Während sich all jene, die genug Geld haben, Ferien auf den Malediven, auf einem Kreuzfahrtschiff oder eine Woche in einem St. Moritzer Luxushotel mit täglichem Skifahren leisten können, stehen jene, die weniger Geld haben, vor der verschlossenen Tür ihrer Quartierbeiz und müssen nebst allem anderen auch noch auf ihr Feierabendbier verzichten. Während diejenigen mit dem dickeren Portemonnaie im Erstklassabteil des Zuges sitzen und dort genügend Abstand zu ihren Mitreisenden haben, bleibt allen anderen nur das Gedränge im Zweitklassabteil übrig. Während sich die Gutverdienenden problemlos gut schützende FFP2-Masken leisten können, müssen sich alle anderen mit den viel weniger gut schützenden Hygienemasken zufriedengeben. Während sich die einen, um allzu häufige ausserhäusliche Kontakte zu vermeiden, in ihre geräumigen Einfamilienhäuser und Gärten zurückziehen können, müssen sich die anderen zu viert oder zu fünft in enge Mietwohnungen pferchen. Ein südafrikanischer Milliardär lässt sich in die Schweiz einfliegen, um sich frühzeitig eine Impfung zu sichern. Und Destinationen wie Dubai und Abu Dhabi bieten vermögenden Briten und Britinnen eine Impfung an, inklusive zwei Wochen Ferien am Strand zwischen der ersten und zweiten Impfung. In dieser aussergewöhnlichen, so belastenden Zeit sollten wir uns nicht nur mit der Frage beschäftigen, wie wir uns vor dem Coronavirus schützen können. Wir sollten, endlich, auch darüber nachdenken, wie eine Gesellschaft aussehen müsste, in der es nicht mehr „oben“ und „unten“ gibt, keine Privilegien mehr für die einen auf Kosten der anderen, soziale Gerechtigkeit und ein gutes Leben für alle.

Ein US-Kabinett, das „so aussieht wie Amerika“?

 

„Männer, Frauen, Homosexuelle, Heterosexuelle, Mitte, die ganze Bandbreite, Schwarze, Weisse, Asiaten“ – mit diesen Worten hatte Joe Biden bereits in seinem Wahlkampf ein zukünftiges Kabinett versprochen, das „so aussehen soll wie Amerika“. Dieses Versprechen hat Biden bei der Vergabe der Ministerposten nun tatsächlich auch eingelöst. Und doch ist das neue Kabinett weit davon entfernt, so „auszusehen wie Amerika“. Denn in diesem Kabinett sucht man vergeblich einen Busfahrer oder die Mitarbeiterin einer Imbissbude. Auch Bauarbeiter, Krankenpflegerinnen, Putzfrauen oder Fabrikarbeiterinnen wird man in Bidens Kabinett vergebens suchen, ebenso wie Blumenverkäuferinnen, Köche oder Kellnerinnen. Mit anderen Worten: 90 Prozent der amerikanischen Bevölkerung sind auch unter dem neuen Präsidenten zum vornherein von einem hohen politischen Amt oder gar von einem Ministerposten ausgeschlossen, nicht aufgrund der Hautfarbe, nicht aufgrund des Geschlechts oder der ethnischen Herkunft, sondern einzig und allein aufgrund ihrer schulischen Bildung, ihrer beruflichen Tätigkeit und ihres sozialen Standes. Eigentlich erstaunlich, dass in diesem Zusammenhang niemand von Diskriminierung spricht und es noch nirgendwo zu Aufmärschen und Massenbewegungen von Arbeiterinnen und Arbeitern gekommen ist, wie wir sie etwa von der Frauenbewegung, der Klimabewegung oder der „Black Lives Matter“-Bewegung kennen. Dabei hätten die Millionen von Menschen, die sich auf den unteren Rängen der gesellschaftlichen Machtpyramide für geringen Lohn und geringe Wertschätzung Tag für Tag abrackern, allen Grund dazu, Gleichberechtigung und politische Teilhabe auch an den höchsten Stellen einzufordern, würden doch die gesamte Gesellschaft und die gesamte Wirtschaft mitsamt dem gesamten Regierungsapparat augenblicklich in sich zusammenbrechen, wenn niemand mehr bereit wäre, die gesamte riesige Knochenarbeit, die an der Basis geleistet wird, zu verrichten. Höchste Zeit für eine neue Emanzipationsbewegung, für eine Emanzipationsbewegung der Arbeiterinnen und Arbeiter, für eine Überwindung der gesellschaftlichen Machtpyramide und für eine neue Gesellschaftsordnung, in der es nicht mehr „oben“ und „unten“ gibt, sondern nur noch ein demokratisches, gleichberechtigtes Miteinander aller. Auf dass dann im nächsten Kabinett auch Busfahrer und Kellnerinnen sitzen werden und dieses Kabinett dann tatsächlich „so aussieht wie Amerika“.

Der wahre Skandal ist nicht das Betteln

Bahnbrechender Entscheid des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte: Er heisst die Beschwerde einer 28jährigen rumänischen Bettlerin, die von der Stadt Genf mit einer Busse von 500 Franken belegt wurde, gut. In der Tat: Der Skandal ist nicht das Betteln. Der wahre Skandal ist die Beraubung der Armen durch die Reichen. Wenn in Genf schon jemand an den Pranger gestellt werden soll, dann sicher nicht die rumänische Frau, die keine andere Wahl als das Betteln hat, um ihre Kinder durch den Winter hindurchzubringen. An den Pranger gestellt werden müssten die Genfer Immobilienhaie, Rohstoffhändler und Diplomaten, die nur deshalb das Leben in ihren Luxusvillen geniessen können, weil der Reichtum weltweit so unsäglich ungerecht verteilt ist.

Sozialdetektive ja oder nein? Die Geschichte von den Mücken und den Elefanten..

Am 7. März 2021 stimmen die Zürcherinnen und Zürcher darüber ab, ob Städte und Gemeinden zur Überwachung von Sozialhilfebeziehenden Sozialdetektive einsetzen dürfen. Ursprünglich hätten die bürgerlichen Parteien auch die Möglichkeit unangemeldeter Besuche sowie das Tracking mittels GPS in die Gesetzesvorlage aufnehmen wollen, dies wurde aber von einer knappen linksgrünen Mehrheit verhindert. Trotzdem ist die Vorlage nach wie vor umstritten, insbesondere die Alternative Liste lehnt die Überwachung von Sozialhilfebeziehenden durch Sozialdetektive grundsätzlich ab.

Was wir bei der Diskussion über Sozialdetektive verfolgen können, ist die immer wiederkehrende Geschichte von der Mücke und vom Elefanten. Die Mücke, das sind Menschen, die sich oftmals ein ganzes Leben lang am untersten Rand der Gesellschaft immer und immer wieder hochrappeln mussten, immer wieder zurückgeworfen wurden und über Jahre Tag für Tag um jeden Franken kämpfen mussten. Der Elefant, das sind die Menschen am entgegengesetzten Ende der gesellschaftlichen Machtpyramide, Menschen, die infolge einer Erbschaft schon bei der Geburt reicher waren als unzählige andere, Menschen, die dank günstiger Umstände höhere berufliche und gesellschaftliche Positionen erreichen konnten oder dank Börsengewinnen, Spekulation oder Immobilienhandel Vermögen aufbauen konnten, von denen unzählige andere nicht einmal zu träumen wagen.

Doch das ist noch lange nicht das Ende der Geschichte von der Mücke und dem Elefanten, diese geht noch viel weiter. Wenn wir uns nämlich im Einzelnen anschauen, wie die Elefanten zu ihrem Reichtum gelangen, dann stellen wir bald einmal fest, das dieser Reichtum in den seltensten Fällen die Frucht harter Arbeit ist, sondern vielmehr die möglichst geschickte Teilnahme an jenen zahllosen Geschäften und Finanzströmen, in denen sich laufend Arbeit in Geld verwandelt: Wer Aktien einer Rohstofffirma besitzt, wird deshalb reich, weil die Menschen, welche diese Rohstoffe zu Tage fördern, transportieren und bearbeiten, bitterarm sind, das Gleiche gilt für den Besitzer von Aktien einer Firma, die mit Tropenfrüchten handelt, oder einer Firma, die Tropenholz in Designermöbel verwandelt.

Jeder Lohn, der an jedem beliebigen Punkt der Produktionskette erwirtschaftet wird, spaltet sich in zwei Teile: In einen, der dem Arbeiter und der Arbeiterin zukommt und so bemessen ist, dass sie gerade davon leben können, und in einen zweiten, der von den Besitzern der Firma abgerahmt wird und den diese einkassieren, ohne selber dafür arbeiten zu müssen – man könnte diesen zweiten Teil des Lohnes durchaus auch als „gestohlenes“ Geld bezeichnen. Und dieses Muster wiederholt sich endlos, weltweit, Tag für Tag. Jeder Immobilienbesitzer, jeder Unternehmensberater, jeder Aktionär einer Fluggesellschaft oder eines Luxushotels wird jeden Tag bloss dadurch ein bisschen reicher, weil unzählige andere jeden Tag ein bisschen mehr arbeiten, als sie eigentlich müssten, und dennoch weniger verdienen.

Zurück zu den Mücken und den Elefanten. Die eigentlichen „Bösewichte“ sind nicht die Mücken, die sich mit ein paar liegengebliebenen Krümeln abfinden müssen. Die eigentlichen „Bösewichte“ sind die Elefanten, die weltweit alles abgrasen, was ihnen unter die Füsse kommt. Gestohlenes Geld findet man nicht bei den Mücken, nicht bei den Sozialhilfebeziehenden. Gestohlenes Geld findet man bei den Elefanten, bei den Grossaktionären, Waffenhändlern, Immobilienbesitzern. Nur hat der Kapitalismus alles ins Gegenteil verdreht und wir zeigen mit unseren Fingern nicht auf die Diebe, sondern auf jene, die bestohlen wurden. Eigentlich müsste man die Sozialdetektive nicht zu den Sozialhilfebeziehenden schicken, sondern auf die Chefetagen der multinationalen Konzerne, an die Konferenztische der Grossbanken und in die Luxusvillen der Multimillionäre am Genfersee und am Zürichsee. Dann, endlich, würden wir der Geschichte von den Mücken und Elefanten nach und nach auf die Spur kommen…

Der Klimaplan des Klimastreiks – und wo bleibt das mediale Echo?

 

Am 8. Januar 2021 präsentierten Aktivisten und Aktivistinnen des Schweizer Klimastreiks der Öffentlichkeit ihren druckfrischen „Klimaplan“, an dem zusammen mit Wissenschaftlern und Expertinnen während eines ganzen Jahres intensiv gearbeitet worden war. Das Papier umfasst 377 Seiten und enthält 138 Massnahmen, unter anderem die Förderung alternativer Energien, neue Wohnformen, ein Verbot von fossilen Brennstoffen, grössere Flächen für Spiel und Freizeit, ein Moratorium für Neubauten und vieles, vieles mehr. Wer nun erwartet hätte, die Vorstellung dieses Klimaplans hätte ein dem geleisteten Aufwand und der Brisanz des Themas entsprechendes mediales Echo ausgelöst, sieht sich doppelt und dreifach getäuscht. Weder in den grösseren Tageszeitungen, noch am Fernsehen war etwas von dem mit so viel Herzblut und Engagement erarbeiteten Massnahmenpapier der Klimajugend zu hören und zu lesen. Offensichtlich war es den Medien zu wenig spektakulär. Unwillkürlich erinnert man sich an den 22. November 2018, als Jugendliche, um gegen die Geldpolitik der Crédit Suisse zu protestieren, in einer Zürcher Filiale der Bank Tennis spielten. Und ebenso erinnert man sich an den 1. Mai 2019, als junge Aktivisten und Aktivistinnen gegen die Fassaden der Crédit Suisse und der UBS in St. Gallen Farbbomben warfen. Und unvergessen bleibt ebenfalls die „widerrechtliche“ Besetzung des Berner Bundesplatzes durch mehrere hundert Klimastreikende Ende September 2020. Auf jedes dieser Ereignisse stürzten sich die Medien wie hungrige Wölfe und tagelang konnte man weder eine Zeitung aufschlagen noch sich die Tagesschau am Fernsehen anschauen, ohne sich mit dem einen oder anderen dieser Themen konfrontiert zu sehen. Offensichtlich ist das Interesse der Medien an ein paar Demonstranten und Demonstrantinnen, welche Farbbomben werfen, am falschen Ort Tennis spielen oder an einem Ort, wo sie eigentlich nicht sein dürften, ihre Zelte aufschlagen, ungleich viel grösser als an einem Papier, an dem ein ganzes Jahr lang gearbeitet wurde und das, nähme man es ernst, eine geradezu bahnbrechende Wirkung auf die politische, gesellschaftliche, wirtschaftliche und ökologische Entwicklung unseres Landes haben könnte. Freilich kann man an dieser Stelle nicht allein den Medien die „Schuld“ geben. Sie sind bloss Teil eines gesellschaftlich-wirtschaftlichen Systems, in dem es in einem sich gegenseitig laufend beschleunigenden Konkurrenzkampf darum geht, stets das spektakulärste Bild, die treffendste Schlagzeile zu ergattern, möglichst immer die Nase zuvorderst zu haben und immer ein bisschen schneller zu sein als alle anderen. Dass da ein 377 Seiten umfassendes Werk keine Chance hat auf eine entsprechende Würdigung, ist ja logisch. Welcher Journalist oder welche Journalistin hätte schon die nötige Zeit und Musse, sich damit zu befassen, sich einzulesen, geschweige denn das Ganze zu kommentieren. Zu den 138 vorgeschlagenen Massnahmen des Klimaplans käme somit eine weitere wichtige dazu: Die Medien müssten vom gegenseitigen Konkurrenzdruck und der Jagd auf die möglichst spektakulärsten Schnäppchen befreit und zu ihrer ureigenen demokratischen Aufgabe verpflichtet werden: Information, Bildung, Aufklärung. Journalisten und Journalistinnen müssten ohne Zeitdruck arbeiten können und die verschiedenen Zeitungen und weiteren Medien müssten eine möglichst grosse Vielfalt unterschiedlicher Meinungen und Gesichtspunkte zum Ausdruck bringen – nicht so wie heute, wo sich die Medien immer häufiger Artikel gegenseitig abschreiben. Eine eigenständige und vielfältige Medienlandschaft, die nicht dem Geld, sondern den Menschen verpflichtet wäre, ist eine Grundbedingung für eine funktionierende Demokratie. In einer solchen Medienlandschaft hätte der Klimaplan des Klimastreiks zweifellos eine gebührende Beachtung erfahren, wäre auch ausführlich kommentiert, von verschiedenen Seiten beleuchtet worden und hätte wohl so manches „Schnäppchen“ an den Rand verdrängt. Ja, auf dem Weg zu jener „anderen Welt“, welche die Verfasserinnen und Verfasser des Klimaplans fordern, wäre die Demokratisierung der Medien ein wesentlicher, unumgänglicher Schritt…