Archiv des Autors: Peter Sutter

SP-Prämieninitiative auf des Messers Schneide: „Die Stärke des Volkes misst sich am Wohl der Schwächsten“…

Gemäss einer Umfrage von „20 Minuten“ und Tamedia würden derzeit 50% der Befragten Ja oder eher Ja sagen zur SP-Prämieninitiative, die eine Begrenzung der Belastung durch die Krankenkassenprämien auf zehn Prozent des Einkommens vorsieht. 48 Prozent würden Nein oder eher Nein stimmen. Nach dem Einkommen der Befragten abgestuft, würden von den am schlechtesten Verdienenden 67% der Initiative zustimmen, der Ja-Anteil geht dann mit steigendem Einkommen kontinuierlich zurück bis zu den am besten Verdienenden, von denen noch 27% zur Prämieninitiative Ja oder eher Ja sagen.

Sehen die, denen es besser geht, es denn nicht als ihre Pflicht an, sich um jene zu kümmern, denen es schlechter geht? Stört es all jene, die nur gerade mal 3 oder 4 Prozent ihres Einkommens für ihre Krankenkassenprämie aufbringen müssen, nicht, dass Schlechtverdienende, die bis zu 20 Prozent ihres Einkommens für die Prämie bezahlen müssen, unter dieser Last fast zerbrechen?

Zahlen der Schuldenberatung Schweiz zeigen, dass der Anteil der Krankenkassenschulden an den Gesamtschulden in den letzten 8 Jahren von 8 auf 15 Prozent gestiegen ist und diese damit innerhalb sämtlicher Schuldenarten den zweiten Platz einnehmen, unmittelbar nach den Steuerschulden. Die hohen Prämien führen auch dazu, dass viele Armutsbetroffene die höhere Franchise wählen, für den hohen Selbstbehalt dann aber nicht aufkommen können und selbst auf dringend nötige ärztliche Behandlungen verzichten müssen. In einzelnen Kantonen gibt es sogar schwarze Listen, auf denen all jene landen, die ihre Prämien nicht bezahlen können – für diese werden nur noch Notfallbehandlungen von der Krankenversicherung übernommen. Die Verzweiflung vieler ist schon so gross, dass immer mehr Armutsbetroffene zur Kreditkarte greifen und damit die Schuldenlast so lange wie möglich hinausschieben. „Ich habe über 30‘000 Franken Schulden bei meiner Krankenkasse“, klagte kürzlich ein 35Jähriger, „mein Leben ist ruiniert und ich kann mir keinen normalen Lebensstil mehr leisten.“

Die FDP, welche an vorderster Front gegen die SP-Prämieninitiative kämpft, begründet dies damit, dass dadurch Mehrkosten von 6,5 Milliarden Franken anfallen würden. Gleichzeitig werden jährlich 90 Milliarden Franken Erbschaften steuerfrei weitergegeben, besitzen allein die 300 Reichsten des Landes über 800 Milliarden Franken und könnte man durch ein verschärftes Vorgehen gegen Steuerhinterziehung jährlich bis zu 15 Milliarden Franken einsparen. Die durch die Annahme der SP-Prämieninitiative verursachten Mehrkosten liessen sich, fair verteilt, spielend bewältigen.

„Denn die Stärke des Volkes“, so heisst es in der Präambel der schweizerischen Bundesverfassung, „misst sich am Wohl der Schwächsten.“ Denken wir daran, wenn wir den Abstimmungszettel zur SP-Prämieninitiative ausfüllen, dieser hoffentlich mit deutlichem Mehr zustimmen und damit ein Zeichen setzen, dass die Idee einer solidarischen Schweiz auch heute noch und mehr denn je ihre Glaubwürdigkeit nicht verlieren darf.

9. Montagsgespräch vom 25. Mai 2024: Für eine gewaltfreie Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts

Im Rahmen der Buchser Montagsgespräche war am 25. Mai Jasr Kawkby, ein in Gaza geborener und heute in Zürich lebender palästinensischer Kinderarzt, im Buchserhof zu Gast. Er zeichnete die Vorgeschichte des israelisch-palästinensischen Konflikts auf und verlieh seiner Hoffnung auf ein zukünftiges friedliches Miteinander der beiden Völker Ausdruck.

In den Medien, so Kawkby, sei ausführlich über die Terrorattacke der Hamas vom 7. Oktober 2023 berichtet worden, ein Verbrechen, das auch er klar verurteile. Weitaus weniger aber erfahre man über die Vorgeschichte des Konflikts. Damit wolle er, so hielt Kawkby fest, auf keinen Fall die Attacke der Hamas billigen oder rechtfertigen, denn das Töten unschuldiger Menschen sei immer ein Verbrechen, unabhängig davon, von welcher Seite es begangen werde.

Zur Vorgeschichte des Konflikts gehöre ganz wesentlich, so Kawkby, die gewaltsame Vertreibung der arabischen Bevölkerung aus Palästina durch jüdische Siedler ab 1947. Die Sehnsucht nach einem eigenen jüdischen Staat sei nach den Grausamkeiten des Holocaust zwar verständlich gewesen, jedoch hätte dies tragischerweise zu einem erneuten Verbrechen geführt, dieses Mal am arabisch-palästinensischen Volk. Über 700‘000 Menschen seien gewaltsam vertrieben und 530 Dörfer in Schutt und Asche gelegt worden, aufgrund der Forderung des israelischen Staatsgründers David Ben Gurion, wonach in Palästina ein „rein jüdischer Staat“ errichtet worden sollte. Noch heute würden im Westjordanland täglich Menschen aus ihren Häusern vertrieben und an deren Stelle, in Verletzung internationalen Völkerrechts, jüdische Siedlungen erbaut. Und unter den derzeitigen Bombardierungen des Gazastreifens durch die israelische Armee mit bereits über 35‘000 Todesopfern leide das palästinensische Volk in einem noch weitaus grösseren Ausmass denn je zuvor.

In der nachfolgenden Diskussion wies ein Zuhörer darauf hin, dass sowohl die PLO wie auch die Hamas in ihrer Charta die Vernichtung Israels forderten. Selbstverständlich, so Kawkby, sei eine solche extremistische Haltung klar abzulehnen. Aber man dürfe deswegen nicht aus dem Blick verlieren, wie das Ganze angefangen hätte, und da sei nun mal die gewaltsame Vertreibung der arabisch-palästinensischen Bevölkerung aus ihrer Heimat ab 1947 eine historische Tatsache. Seither hätte sich die Gewalt immer weiter gegenseitig aufgeschaukelt. Doch eine Lösung des Konflikts könne nur auf einem gewaltfreien Weg erreicht werden, durch Dialog, aber auch durch internationalen politischen Druck. Wenn dies alles nichts nütze, käme man wohl nicht darum herum, als Druckmittel auch Wirtschaftsboykotte in Erwägung zu ziehen. Auf keinen Fall aber dürfe zu militärischer Gewalt gegriffen werden. Dass dies keine Lösung sei, hätte die Vergangenheit mehr als deutlich gezeigt, es sei höchste Zeit für die langfristige Vision eines friedlichen Miteinanders der beiden Völker.

Jean-Daniel Ruch: Frieden und Gerechtigkeit

Der Schweizer Spitzendiplomat Jean-Daniel Ruch schreibt in seinen Memoiren, dass ein Waffenstillstand kurz nach Beginn des Ukrainekriegs in Griffweite lag, aber vom Westen vereitelt wurde. Der ukrainische Präsident Selenski sei insbesondere vom US-Verteidigungsminister Lloyd Austin zurückgehalten worden, der erklärt habe, es sei Washingtons Ziel, „Russland zu schwächen“. Damit erweist sich das, was vom Westen bisher als russische Propaganda abgetan wurde, im Nachhinein als Wahrheit. Ruch bedauert in seinem Buch auch die aktuelle Tendenz, die Welt in gut und böse zu unterteilen und jeglichen Austausch mit der „falschen“ Seite zu delegitimieren: „Die Tugend des Dialogs wird lächerlich gemacht. Man muss parteiisch sein, sonst wird man bezichtigt, den Terrorismus zu befürworten oder ein Putin-Versteher zu sein.“ Erscheint am 12. Juni 2024 im Weltwoche-Verlag. Mit einem Geleitwort von Micheline Calmy-Rey.

50 kurze Meter

In meinem Wohnquartier verkaufen zwei etwa neunjährige Jungs selbergemachte Zitronenlimonade. Der Wegweiser vorne an der Kreuzung lässt darauf schliessen, dass sie, obwohl sie noch so jung sind, offensichtlich schon ganz gut wissen, wie Kapitalismus und kapitalistische Werbemethoden funktionieren…

Die Schweiz im Jahre 2024: Werden Fahnen bald schon besser geschützt sein als Menschen?

Weil eine Walliser Jungsozialistin in einer „Wutrede“ zum 1. August sagte, sie könnte auf alle diese Schweizer Fahnen „kotzen“, erhielt sie Hunderte böser Zuschriften, in denen sie und ihre Eltern beleidigt und bedroht wurden. Einer schrieb sogar, sie solle „brennen“. Und jetzt, wie die „Sonntagszeitung“ am 26. Mai 2024 berichtet, fordert auch der Walliser SVP-Nationalrat Jean-Luc Addor, dass die Beleidigung der Schweizer Flagge zukünftig in jedem Fall bestraft werden solle. Ein Strafmass, welches nicht einmal in den USA gilt, einem Land, in dem Patriotismus beileibe nicht gerade klein geschrieben wird.

Wir leben in seltsamen Zeiten. Menschen darf man beleidigen, man darf sogar fordern, sie sollen „brennen“. Fahnen aber soll man nicht mehr länger beleidigen dürfen. Sind Fahnen auf einmal wichtiger als Menschen? Unwillkürlich denke ich an die Bilder von ukrainischen Dörfern, welche von russischen Truppen besetzt waren. Als sie von ukrainischen Truppen wieder zurückerobert und dabei vollständig zerstört worden waren, wurde über ihren Ruinen meist als erstes eine grosse ukrainische Flagge aufgepflanzt. Das Einzige, was sich auf den triumphal gezeigten Bildern der „befreiten“ Dörfer noch bewegte, war die Flagge im Wind – das Leben der Menschen, die früher in diesen Häusern gewohnt hatten, war dagegen vollständig ausgelöscht. Hauptsache, die Dörfer bzw. das, was von ihnen übrig geblieben war, befand sich wieder auf dem eigenen Territorium. Ich denke auch an die erste Mondlandung. Auch auf jenen Bildern, die über die Medien der ganzen Welt verbreitet wurden, schien die auf dem Mond aufgepflanzte US-Flagge etwas vom Wichtigsten zu sein. Und dann sehe ich auch die Sportlerinnen und Sportler vor mir, die sich bei internationalen Wettkämpfen nach einer siegreich bewältigten Disziplin von oben bis unten in eine überlebensgrosse Fahne ihrer Nation einhüllen und so dann vor dem frenetisch klatschenden Publikum ihre Ehrenrunden drehen.

Wenn Nationalfahnen eine so geradezu heilige Bedeutung bekommen – und es liessen sich unzählige weitere Beispiele anfügen -, dann verstehe ich die Jungsozialistin, welche das zum „Kotzen“ findet, nur allzu gut. Denn Fahnen sind immer Ausdruck von Nationalismus, der nur allzu schnell in jene Übersteigerung zu kippen droht, welche dann in letzter Konsequenz im Kampf der vermeintlich „Guten“ gegen die vermeintlich „Bösen“ selbst nicht vor der Auslöschung unzähliger Menschenleben zurückschreckt. Fahnen und anderen Symbolen für Patriotismus und Nationalismus gegenüber kann man nicht genug kritisch sein. Besser als Fahnen zu heiligen, täten wir daran, uns eine Welt ohne Fahnen, ohne engstirnigen Nationalismus und ohne staatliche Grenzen vorzustellen, sind wir doch nicht in erster Linie Angehörige eines bestimmten Staates, sondern in erster Linie Bewohnerinnen und Bewohner eines uns allen gemeinsam geschenkten Planeten, für den wir auch, über alle Grenzen hinweg, die uns künstlich voneinander zu trennen versuchen, gemeinsam verantwortlich sind.

„Der Erste, der ein Stück Land mit einem Zaun umgab“, sagte Jean-Jacques-Rousseau, „und der auf den Gedanken kam zu sagen, dieses Stück Land gehöre ihm, und der Leute fand, die einfältig genug waren, ihm zu glauben, war der eigentliche Begründer der bürgerlichen Gesellschaft. Wie viele Verbrechen, Kriege, Morde, wie viel Elend und Schrecken wäre dem Menschengeschlecht erspart geblieben, wenn jemand die Pfähle ausgerissen und seinen Mitmenschen zugerufen hätte, sich zu hüten, dem Betrüger Glauben zu schenken, denn niemand darf vergessen, dass zwar die Früchte allen gehören, die Erde aber niemandem“.

Ich träume von einer Zeit, in der freche, mutige und auf den ersten Blick irritierende oder gar verstörende Aussagen junger, noch nicht vollkommen angepasster Menschen nicht mehr dazu führen, möglichst rasch zum Straf- und Disziplinierungsbuch zu greifen, sondern dazu, eigene Denk- und Verhaltensmuster kritisch zu hinterfragen. Wie der Fall der Walliser Jungsozialistin zeigt, hat jedoch die Disziplinierungskeule schon bestens funktioniert: Die 28Jährige hat die Verwaltung ihrer Social-Media-Konten inzwischen vorübergehend jemand anderem übergeben und will zu ihrer damaligen Aussage, sie fände eine so grosse Anzahl von Schweizer Fahnen „zum Kotzen“, heute nicht mehr Stellung nehmen.

Den SVP-Mann wird es freuen. Wie zahlreiche Vorfälle gezeigt hätten, so wird er im Artikel der „Sonntagszeitung“ zitiert, sei die Flagge in der Schweiz „zu wenig geschützt“. Das soll sich möglichst bald ändern. Dann, hurra, werden Flaggen sogar besser geschützt sein als jene rund 25‘000 Jugendlichen, die jährlich von zuhause oder aus Heimen ausreissen, im Alter oft schon ab elf Jahren selbst mitten im Winter auf offener Strasse übernachten, dabei Drogen- und Menschenhändlern hilflos ausgeliefert sind und oft sogar für immer spurlos verschwinden. Um sich dieses Problems auf politischer Ebene anzunehmen, bräuchte es erhärtete statistische Daten – so lange diese fehlen, können keine entsprechenden Prozesse in Gang gebracht werden. Im Wissen darum und im Wissen um die Dringlichkeit des Problems, haben Menschenrechtsorganisationen schon vor längerer Zeit den Bundesrat aufgefordert, eine Erhebung der notwendigen Daten in Auftrag zu geben – bis heute ist der Bundesrat nicht auf dieses Anliegen eingetreten. Vielleicht wird er ja zuvor noch darüber befinden, ob die Schweizer Flagge zukünftig unter höheren Schutz gestellt werden soll…

Warum so kompliziert?

Warum muss man sagen: Ich bin heterosexuell. Oder: Ich bin queer. Oder: Ich bin nonbinär. Oder: Ich bin bisexuell. Oder: Ich bin lesbisch. Oder: Ich bin inter. Oder: Ich bin trans. Oder: Ich bin divers. Oder: Ich bin agender. Oder: Ich bin fluidflux. Oder: Ich bin androgyn. Warum kann ich nicht einfach sagen: Ich bin Peter.

Als würden alle auf etwas ganz Grosses und Neues warten…

Wohin du schaust: Alle starren permanent auf ihre Handys, selbst wenn sie durch die Strassen gehen, selbst während dem Einsteigen in den Zug, selbst wenn sie ein Geschäft betreten. Als würden alle auf irgendetwas warten. Als gäbe es irgendwann einen Knall und in der selben Sekunde würde auf allen Handys, Laptops und Computern der Welt die genau gleiche Meldung erscheinen: ACHTUNG, JETZT GERADE BEGINNT EIN NEUES ZEITALTER, DAS ZEITALTER DER MENSCHLICHKEIT, DER GERECHTIGKEIT, DER FREIHEIT UND DES FRIEDENS. Vielleicht warten ja tatsächlich alle auf so etwas…

Sturm der Globalisierung

Mit äusserster Anstrengung hievt Pflegehelferin Hristina aus Kroatien die in Israel geborene, schwer übergewichtige, 76jährige Avigail aus ihrem Bett in den Rollstuhl. In einem kurzen Moment des Innehaltens, bevor Avigail in ihren Rollstuhl fällt, blicken sich die beiden in die Augen. Avigail murmelt etwas in gebrochenem Englisch, Hristina versteht kein Wort. Beide sind nahe der Verzweiflung. Die eine, weil sie etwas sagen will, was die andere nicht versteht, diese wiederum, weil sie den Wunsch noch so gerne erfüllen würde, wenn sie denn nur den gemurmelten Wörtern einen Sinn abgewinnen könnte. Nur zwischen ihren Augen entsteht so etwas wie eine kurze Begegnung zwischen den nach der gleichen Liebe dürstenden Seelen zweier Menschen, die der Sturm der Globalisierung aus zwei entgegengesetzten Richtungen in das gleiche schweizerische Altersheim verschlagen hat, in dem sie sich nun sprachlos gegenüberstehen. Wäre das nicht geschehen, dann wäre Avigail bis zu ihrem Tod im Kreise ihrer Familie aufgehoben geblieben und Hristina hätte nicht alte und pflegebedürftige Menschen in einem fremden Land mit einer fremden Sprache gepflegt, sondern alte und pflegebedürftige Menschen in ihrem eigenen Land, dort, wo sie jetzt so schmerzlich fehlt, dass man schon Pflegepersonal aus Nepal und den Philippinen herbeizuholen begonnen hat, wo dieses dann umso schmerzlicher fehlt, bis am Ende nichts mehr übrigbleibt und der Sturm der Globalisierung auch noch die allerletzten Wurzeln, mit denen die Menschen und ihre Erde miteinander verbunden waren, ausgerissen hat.

Fragwürdige Aussagen eines Universitätsprofessors über die „Naivität“ der propalästinensischen Protestbewegung…

Den Gegnern propalästinensischer Proteste scheint jedes Mittel recht zu sein, diese in ein schiefes Licht zu rücken. So steht ein ganzseitiges Interview mit Johannes Saal, Religionssoziologe und Politikwissenschaftler an der Universität Luzern, im „Tagesanzeiger“ vom 18. Mai 2024 unter dem Titel „Viele junge Menschen sind sehr naiv“. Saal gesteht den jungen Menschen zwar „gute Absichten“ zu, tatsächlich aber seien die meisten von ihnen „sehr naiv“ und hätten sich noch nie ernsthaft „mit diesem Konflikt auseinandergesetzt“. Gerade diese „Unwissenheit“, so Saal, mache junge Menschen „für gewisse Narrative anfällig“.

Was für eine Anmassung, ist es doch wahrscheinlich gerade umgekehrt: Die allermeisten der in dieser Protestbewegung aktiven jungen Menschen sind sehr wohl über die Hintergründe des Nahostkonflikts informiert – im Gegensatz zur Mehrheit der älteren Bevölkerung, die über Jahrzehnte sehr einseitig nur aus der Sicht Israels informiert worden ist. So zum Beispiel haben 70 Prozent der deutschen Bevölkerung noch nie etwas von der Nakba, der systematischen und gewaltsamen Vertreibung des palästinensischen Volks aus seinem ursprünglichen Lebensraum ab 1948, gehört, eine entsprechende Umfrage in der Schweiz käme wohl zu einem ähnlichen Ergebnis.

Weiter sieht Saal einen wesentlichen Unterschied zwischen den Protesten gegen den Vietnamkrieg und den aktuellen Protesten gegen den Krieg in Gaza darin, dass der Vietnamkrieg „deutlich mehr zivile Opfer“ gefordert hätte. Als wären über 33‘000 zivile Opfer im Gazakrieg immer noch nicht genug, um in aller Deutlichkeit und Schärfe ein Ende dieses Verbrechens zu fordern. Was für ein zynisches Argument gegen eine Rechtfertigung der propalästinensischen Protestbewegung!

Zudem spricht Saal im Zusammenhang mit dem „Israel-Palästina-Konflikt“ von einem „asymmetrischen Konflikt“, weil in diesem „terroristische Organisationen wie die Hamas“ und ein „Staat“ gegeneinander kämpfen. Im Klartext: Etwas „Illegales“, nämlich eine Terrororganisation, kämpft gegen etwas „Legales“, nämlich gegen einen Staat. In einem Wisch wirft Saal sämtliche historischen Tatsachen über Bord: Dass man einen Staat, der aufgrund jahrzehntelanger illegaler Landnahme entstanden ist, wohl kaum als etwas „Legales“ bezeichnen kann. Dass man den Völkermord, den Israel derzeit am palästinensischen Volk im Gazastreifen begeht, ehrlicherweise genauso als „Terrorismus“ bezeichnen müsste. Und dass dieser Konflikt zwar tatsächlich „asymmetrisch“ ist, aber genau im entgegengesetzten Sinn, steht doch ein seit über 70 Jahren diskriminiertes, verfolgtes, entrechtetes und seiner existenziellen Grundlagen beraubtes Volk einem Staat gegenüber, der von der weltweit mit Abstand stärksten Militärmacht hochgerüstet worden ist. Und wie wenn das alles nicht schon genug wäre, wärmt Saal an dieser Stelle einmal mehr das Argument auf, dass man den „jetzigen Krieg“ auch als „Reaktion auf den Angriff vom 7. Oktober 2023“ sehen könne – offensichtlich reicht sein Gedächtnis nicht weiter zurück als bis zu diesem Datum.

„Ich bezweifle, dass diese Proteste grosse gesellschaftliche Transformationsprozesse in Gang bringen“, behauptet Saal weiter. Wiederum eine höchst willkürliche Aussage, die er dann damit begründet, dass diese Proteste auch auf „andere linke Anliegen“ wie „Klimabewegung, Rassismus, den feministischen Diskurs und sogar die Genderfrage ausgeweitet werden können“, um sich damit geradezu selber zu widersprechen, bildet doch genau diese zunehmende weltweite Vernetzung unterschiedlicher, aber letztlich für die gleichen humanitären Grundanliegen einstehenden Protestbewegungen den grössten Anlass zu Hoffnung, grosse gesellschaftliche Transformationsprozesse in Gang bringen zu können.

Saal scheint auch in hohem Masse lernresistent zu sein. Seit Monaten erklären selbst angesehenste jüdische Persönlichkeiten, unter ihnen nicht wenige Holocaust-Überlebende, dass Antisemitismus in Form einer Diskriminierung von Menschen jüdischer Abstimmung und die Kritik an der derzeitigen israelischen Regierungspolitik nichts miteinander zu tun haben und man ja dann, wenn es tatsächlich das Gleiche wäre, auch all jene Jüdinnen und Juden, welche die Politik des Netanyahu-Kabinetts kritisieren, ebenfalls als Antisemitistinnen und Antisemitisten bezeichnen müsste. Saal scheint nichts davon gehört zu haben und sagt, den propalästinensischen „Akteuren“ sei „eine ganz klar antizionistische Ausrichtung bis hin zum offenen Antisemitismus“ gemeinsam. Er suggeriert damit, dass es so etwas gibt wie einen fliessenden Übergang von einem zum andern, während sich jedoch in Tat und Wahrheit die allermeisten in der Protestbewegung Aktiven klar und deutlich von jeglichem Antisemitismus distanzieren.

Saal empfindet die „jetzigen Protestformen“ nicht zuletzt auch deshalb „grundsätzlich kritisch“, weil durch sie der „universitäre Ablauf gestört“ wird. Saal scheint noch nicht begriffen zu haben, dass die Zeiten, da sich die Wissenschaften aus allem, was mit Politik zu tun hat, herauszuhalten versuchen, hoffentlich für immer vorbei sind. Denn auch das angebliche „Heraushalten“ aus der Politik unter dem Vorwand scheinbarer „Neutralität“ und „Objektivität“ ist hochpolitisch, in dem Sinne nämlich, dass bestehendes Unrecht und bestehende gesellschaftliche Missstände und Fehlentwicklungen dadurch als unveränderbar und unbeeinflussbar hingenommen und damit zementiert werden.

Schliesslich schlägt Saal dem Fass noch das letzte Stück Boden aus, indem er eine „wehrhaftere Demokratie“ fordert und damit meint, dass man „politische Meinungen, die diametral zu unseren Grundwerten der freien, liberalen Gesellschaft stehen, klar und deutlich benennen und verurteilen“ müsse. Mit anderen Worten: Die sich für ein schnellstmögliches Ende des Völkermords im Gazastreifen engagierende weltweite Protestbewegung stehe im Gegensatz zu den Grundwerten einer freien Gesellschaft und müsse deshalb verurteilt werden. Da findet man kaum mehr Worte und kann sich nur fragen, was sich die Redaktionsmitglieder des „Tagesanzeigers“, immerhin einer der grössten und wichtigsten Schweizer Tageszeitungen, wohl gedacht haben mögen, als sie sich entschieden haben, Johannes Saal eine ganze Zeitungsseite zur Verfügung zu stellen, um so unausgegorene, widersprüchliche und von gefährlichen Vereinfachungen nur so strotzende „Weisheiten“ zu verbreiten.

Nicht die jungen Menschen, die sich an den propalästinensischen Protesten beteiligen, sind naiv. Wenn jemand naiv ist, dann ist es ein Universitätsprofessor, der nicht zur Kenntnis genommen hat, dass minimales Geschichtsbewusstsein auch bei weiten Teilen der älteren Bevölkerungsgruppe nur sehr mangelhaft vorhanden ist. Der 33‘000 Opfer des Gazakriegs durch den Vergleich mit den Opfern des Vietnamkriegs relativiert und damit verharmlost. Der das Machtverhältnis zwischen dem palästinensischen Volk und dem Staat Israel ins Gegenteil verkehrt. Der so tut, als hätte die Vorgeschichte des heutigen Konflikts am 7. Oktober 2023 begonnen und nicht schon 1948 mit der ethnischen „Säuberung“ Palästinas. Der ohne stichhaltige Begründung der propalästinensischen Protestbewegung nicht nur die Legitimität, sondern auch jegliche gesellschaftliche und politische Wirkung abspricht. Der mit dazu beiträgt, Antisemitismus und Kritik an der derzeitigen israelischen Regierungspolitik unzulässig miteinander zu vermischen. Der immer noch nicht begriffen hat, dass es höchste Zeit ist für die Wissenschaften, von ihrem Sockel vermeintlicher „Objektivität“ herunterzusteigen und sich in die Alltagspolitik einzumischen. Und der allen Ernstes die Forderung erhebt, Protestbewegungen wie jene gegen den Völkermord in Gaza seien im Namen der „Demokratie“ unmissverständlich zu verurteilen und, was er zwar nicht sagt, aber die logische Folge davon wäre, auch zu verbieten.

Es begann mit einem gestohlenen Schirm und endete mit der Erkenntnis, dass sich die Welt jeden Tag ein klein wenig verändern lässt…

Alles begann mit einem gestohlenen Schirm. Ich hatte ihn erst kürzlich gekauft und war richtig stolz darauf: So ein schöner, edel aussehender schwarzer Schirm mit einem Muster aus winzigen goldenen Würfeln und mit einem Griff aus echtem Holz. Vor dem Einkaufen im Supermarkt hatte ich ihn in den Schirmständer gestellt, doch nach dem Einkaufen war er spurlos verschwunden. Der erste Impuls: ärgerlich, einfach nur ärgerlich, der wunderschöne Schirm, einfach weg. Doch erstaunlicherweise war der Ärger schon kurz darauf verflogen, spurlos verschwunden wie der Schirm. Und ich sagte mir: Er ist ja nicht weg, es hat ihn bloss jemand anders. Und dieser andere ist jetzt vielleicht ebenso stolz auf den wunderschönen Schirm, wie ich zuvor auf ihn gewesen war. Und auf einmal war alles ganz leicht. Ich ging die fünf Minuten zum nächsten Schirmgeschäft, ein besonderes, nicht alltägliches Gefühl, so ohne Schirm durch den prasselnden Regen zu gehen. Zuerst dachte ich, ich würde genau den gleichen Schirm noch einmal kaufen. Doch dann sah ich ihn: Feuerrot, dazwischen, sanft ineinanderfliessend, orange Flächen, darüber ein Muster aus unterschiedlich langen, wellenartigen Strichen, zwischen ihnen kleine Vögel, als flögen sie zwischen Kontinenten hin und her. Es war Liebe auf den ersten Blick. Als ich ihn dann im Regen aufspannte und nach Hause ging, war alles wieder gut: Irgendwer besass jetzt einen wunderschönen schwarzen Schirm. Das kleine Schirmgeschäft mit der sympathischen Verkäuferin, bei dem ich mich, angesichts des gnadenlosen Konkurrenzkampfs mit dem Internet, sowieso schon lange gewundert habe, dass es nicht längst schon dichtmachen musste, hatte wieder ein paar Franken mehr in der Kasse. Und ich habe jetzt den schönsten Schirm, den ich jemals gehabt habe…

Als ich die Geschichte am nächsten Tag einer guten Freundin erzählte, sagte sie: Wunderbar, das wäre mir nicht in den Sinn gekommen, als mir kürzlich, ebenfalls beim Einkaufen, meine eben erst gekaufte Regenjacke gestohlen worden war. Aber ja, das könnte man versuchen: Irgendwie lässt sich vielleicht doch mit ein wenig Phantasie etwas Ärgerliches in etwas Erfreuliches verwandeln. Ich jedenfalls, sagte sie, habe jetzt gerade das Gefühl, in meinem Kopf sei eine alte Denkverbindung unterbrochen worden und eine neue entstanden. So, als wäre ein Schalter umgelegt worden.

Es ist einfach. Man kann es üben und jeden Tag ein bisschen etwas dazu lernen. Als etwa zwei Wochen später die Zeitung, die normalerweise etwa um halb zwölf kommt, um zwölf immer noch nicht in meinem Briefkasten lag, hätte ich mich auch wieder ärgern können. Doch im gleichen Augenblick sah ich vor meinem inneren Auge die Pöstlerin, wie sie wohl jetzt gerade irgendwo in der Stadt von Briefkasten zu Briefkasten hetzt. Vielleicht war ja heute besonders viel Post auszutragen. Oder vielleicht war jemand krankheitshalber ausgefallen. Und schon war das Mitleid mit der gestressten Pöstlerin ungleich viel grösser als der Ärger, dass ich meine Zeitung nun erst eine Stunde später würde lesen können. Als sie kurz darauf auftauchte und ganz offensichtlich ausser Atem war, erfüllte mich ihr freundliches Lächeln, das sie mir dennoch schenkte, mit umso grösserer Dankbarkeit. Und alles war gut.

Gemeinschaftliches, ganzheitliches, solidarisches, menschenverbindendes Denken scheint über Jahrzehnte immer mehr ins Hintertreffen geraten zu sein. Wenn die Leute etwas kaufen, reden sie immer vom „Preis-Leistungs-Verhältnis“, als wäre das eine in Stein gemeisselte, unumstössliche, nahezu religiöse Wahrheit. Dabei kann etwas doch nur dann gleichzeitig qualitativ so viel besser und gleichzeitig so viel billiger sein als etwas anderes, wenn irgendeine Form von Ausbeutung dahinter steckt, Ausbeutung auf Kosten der Natur, auf Kosten zukünftiger Lebensgrundlagen oder auf Kosten menschenunwürdiger Arbeitsbedingungen. Eine auf unersättliche Profitmaximierung und endloses Wachstum ausgerichtete Wirtschaft produziert so unsinnige Dinge wie künstliche Spielzeugtiere aus Stoff oder Plastik, die fast alles können, was richtige Tiere auch können, und verprasst hierfür Ressourcen, Wasser und Energie ohne jegliches Mass in einer Welt, in der gleichzeitig jeden Tag rund 150 echte Tiere und Pflanzen für immer aussterben. Aktionäre von Rüstungsfirmen scheffeln zu ihrem schon in unsäglichem Überfluss vorhandenen Geld weiteres Geld in noch grösserem Überfluss hinzu, einfach dadurch, dass Abertausende namenloser Menschen auf irgendwelchen fernen Schlachtfeldern ihr Leben opfern müssen oder für den Rest ihres Lebens verstümmelt bleiben. Flüchtlinge aus Ländern, die über Jahrhunderte ausgebeutet wurden und sich jetzt einen winzigen Teil des ihnen Geraubten wieder verzweifelt zurückzuholen versuchen, werden kriminalisiert und die, welche an all diesen Verbrechen Schuld sind, werden als Helden gefeiert. Alles ist zersplittert, alles ist von allem getrennt, alle globalen und historischen Zusammenhänge gekappt, alle Verbindungen zwischen Tätern und Opfern unsichtbar gemacht. Die Saat ist aufgegangen. Was die neoliberale Vordenkerin Margret Thatcher 1987 verkündete, nämlich, dass es keine Gesellschaften gäbe, sondern nur Individuen, ist tausendfach zur „Normalität“ geworden. Und nur ein radikales Umdenken, das Springen vom Denksystem des Egoismus in das Denksystem der Gemeinschaftlichkeit, kann uns die Augen öffnen für eine Zukunft, in der die Menschen wieder gelernt haben werden, dass es niemandem wirklich gut gehen kann, wenn es nicht allen anderen auch gut geht.

Letzten Dezember musste ich mich einer Hüftoperation unterziehen. In der ersten Nacht nach der Operation hatte ich so grosse Schmerzen, dass ich unmöglich schlafen konnte. Es wäre weit mehr als je Grund gewesen, mich aufzuregen, mich zu ärgern, nach stärkeren Schmerzmitteln zu rufen oder mich beim Pflegepersonal zu beschweren oder gar die Vermutung zu äussern, es könnte ja bei der Operation vielleicht etwas schiefgelaufen sein. In diesem Augenblick traten mir die Bilder aus dem Gazastreifen vor die Augen, die schmerzverzerrten Gesichter von fünf- oder sechsjährigen Kindern, denen ohne Narkose Arme oder Beine abgetrennt werden, Ärzte und Ärztinnen, die bis zur Erschöpfung Tag und Nacht ohne Schlaf zwischen auf dem nackten Boden liegenden schreienden Kindern hin- und herrennen, um sie wenigstens mit dem Allernötigsten zu versorgen, während Flugzeuge mit Bomben und Raketen über sie hinwegdonnern. Und ja, es ist wahr: In diesem Augenblick spürte ich keine Schmerzen mehr, fühlte mich nur unendlich privilegiert und unendlich traurig, dass zur gleichen Zeit andere Menschen so unsäglich leiden müssen, nur weil sie zu einer anderen Zeit an einem anderen Ort geboren wurden. Und jetzt konnte ich nicht nur wegen meiner Schmerzen nicht mehr schlafen, sondern vor allem auch wegen dieser Traurigkeit. Ich nahm mein Handy hervor, klickte mich bei X ein und schrieb während etwa drei Stunden viele meiner wohl mitfühlendsten Tweets, die ich je geschrieben habe. Alle Müdigkeit war weg. Durch die Nacht hindurch fühlte ich mich mit den Kindern in Gaza und allen anderen weltweit leidenden Menschen zutiefst verbunden. Und ich wusste, diese Nacht würde ich nie, niemals vergessen.

Vor ein paar Tagen wurde mir, während ich zum Einkaufen in der Stadt war, die Peace-Fahne von meinem Haus abgerissen. Wieder hätte ich allen Grund gehabt, mich zu ärgern. Doch auch hier brauchte es nur einen kurzen Moment der Besinnung. Was könnte einen Menschen dazu bringen, eine Peace-Fahne von einem fremden Haus abzureissen, woher könnte ein solcher Akt offensichtlich blinder Wut kommen, was für eine Lebensgeschichte könnte dahinter stecken? Ich möchte es wissen. Ich habe am Briefkasten ein Plakat aufgehängt und einen Leserbrief an die Lokalzeitung geschickt, um die Person, die ja offensichtlich mit ihrer „Tat“ etwas sagen wollte, zu einem Kaffee einzuladen, um miteinander herauszufinden, ob Krieg unvermeidlich ist, eine Welt ohne Kriege denkbar wäre und was wir dafür oder dagegen tun könnten.

Vielleicht könnte man so etwas sogar als „Sozialismus“ bezeichnen. Nicht ein von oben verordnetes und aufgezwungenes Denksystem, sondern etwas, was von unten langsam wachsen müsste, aus dem Bewusstsein, dass alles mit allem zusammenhängt, dass alle für alle verantwortlich sind, dass alles allen gehört, dass alle von allen etwas lernen können. Eigentlich müssten wir nur in die Natur schauen und von ihr lernen. Unter der Erdoberfläche, unsichtbar, sind alle Bäume mit allen anderen Bäumen verbunden, durch Pilzgeflechte unvorstellbaren Ausmasses, über welche gegenseitig beständig Nahrung ausgetauscht wird und unaufhörlich den Schwächeren von den Stärkeren geholfen wird in einer Art und Weise, die man im tiefsten Sinne als „Liebe“ bezeichnen könnte. Bevor wir Menschen uns als „Krone der Schöpfung“ bezeichnen dürfen, gibt es zweifellos noch viel, noch sehr viel zu tun. Aber es ist möglich, und an jedem einzelnen Tag können wir uns auf diesem Weg ein bisschen weiter in die Zukunft bewegen…

Lieber Herr Sutter, vielen Dank für Ihre wunderschöne Geschichte, Sie beschreiben, wie das Gehirn den natürlichen empathischen Zustand lernen kann. Babys kommen alle mit diesem Urzustand auf die Welt, später lernen sie feindselig zu sein. Mögen viele von Ihrer Geschichte lernen.     (Dr. Gertrud Müller, Psychoonkologin)